"Un pas à l'avance pour le tram transfrontalier de Bâle à St.Louis"
Article dans le Basler Zeitung de ce soir :
Grenzüberschreitende Tramlinie nach St. Louis einen Schritt weiter
Aktualisiert 22.4.2010 um 18:09 Uhr
Für die Linie 3 nach St. Louis (F) ist am Donnerstag eine Finanzierungsvereinbarung für die Planung signiert worden. Basel soll beim 89-Millionen-Projekt im Elsass mitzahlen.
Der 3er-Ausbau anch St.Louis verspreche eine gute Abstimung von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, hiess es am Donnerstag.
Die Unterzeichnung durch den Stadtkanton und die Communauté des Communes des Trois Frontières (CC3F), den Verband der Elsässer Gemeinden am Rheinknie, sei «echt ein historischer Schritt für unsere Region», sagte der baselstädtische Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels am Donnerstag in St. Louis vor den Medien.
Konkret geht es um einen 3,3 Kilometer langen, neuen Abschnitt von der heutigen Basler Endschlaufe via Bourgfelden (F) zum Bahnhof St. Louis - rund 500 Meter davon liegen auf Schweizer Boden. Diese Verlängerung soll den Modal Split für den Pendlerverkehr, aber auch Einkaufs- und Freizeit-Tourismus im Raum Basel verbessern.
Die Gesamtkosten für Planung und Bau werden von Basler Seite auf 85 Millionen Franken plus Wechselkursreserve beziffert. Auf Basel-Stadt entfallen dabei 15 Millionen, auf die CC3F 70 Millionen Franken. Im besten Fall fahren Ende 2014 die Bagger auf; die Einweihung ist dann laut Wessels 2017 oder 2018 möglich.
Grenzüberschreitende Finanzierungshilfe
Jetzt geht es erst um die Planungskosten von insgesamt 7,8 Millionen Franken: Basel soll dabei neben den 1,4 Millionen Fr. für den eigenen Teil zur Landesgrenze auch 2,6 Millionen vom Anteil der CC3F auf französischem Boden von 6,4 Mio. übernehmen. Basel nehme seine Verantwortung als Zentrum im Dreiländereck wahr, hiess es.
Mit der Planung soll das jüngste Basler Grenztram-Projekt reif gemacht werden für Bundessubventionen. Ob und wie viel der Bund beisteuert, ist noch offen: Im Agglomerationsprogramm steht das Projekt nur auf der Liste zweiter Priorität; gemäss Kanton werden dem Bundesparlament frühestens 2014 Mittel dafür beantragt.
Auf Schweizer Seite ist nun die Basler Regierung am Zug; sie soll die Planungskreditvorlage für vier Mio. Fr. vor der Sommerpause verabschieden. Dann muss das Kantonsparlament entscheiden, bevor die Planer loslegen können. Bereits in Bau ist die Verlängerung der Tramlinie 8 nach Weil am Rhein (D), dies mit Bundesunterstützung.
Taktieren um Staatsgelder
Liegen dann das detaillierte Projekt mit Machbarkeits- und Marktstudien vor, verhandeln auf Elsässer Seite die CC3F, die Région d'Alsace, das Département Haut-Rhin und der französische Staat über das grüne Licht zur Realisierung und über Beteiligungen an den Baukosten, wie CC3F-Präsident Roland Igersheim erklärte.
Bei der Vertragsunterzeichnung am Donnerstag waren denn auch diverse Appelle an obere Instanzen zu hören. Wenn sich selbst der Schweizer Staat auf französischem Boden beteiligt, sei undenkbar, dass die CC3F das für die nachhaltige Entwicklung wichtige Projekt allein bewältigen müsse, schätzt Ingersheim.
Varianten für Tramilinien von Basel nach St. Louis werden schon lange diskutiert. Auf der anderen, dem 11er via Lysbüchel-Avenue de Bâle, fuhr bereits zwischen 1911 und 1963 ein Tram, heute ein Bus. Damals habe man Trams für veraltet betrachtet und sei der Bus- und Trolley-Mode gefolgt, sagte Jean Überschlag, Maire von St. Louis.
Nachfragepotenzial
Der 3er-Ausbau verspreche eine gute Abstimung von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, hiess es am Donnerstag. Auf Schweizer Seite seien das Entwicklungsgebiet Friedmatt, das Paraplegikerzentrum REHAB und die Sportanlagen Pfaffenloh mit ÖV unterversorgt.
In St. Louis erschliesst die Lineinführung grössere freie Flächen westlich des Bahnhofs sowie umfangreiche Sport- und Schulanlagen. Eine neue Tramstrecke ist, wie Überschlag betont, billiger auf freiem Land zu bauen als mitten durch die Siedlung. Und jenes Bauland gewinnt an Wert.
Die Betriebskosten für den neuen Abschnitt werden seitens der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) auf rund zwei Mio. Fr. im Jahr brutto geschätzt. Anfangs geht die BVB vorsichtig von 50 Prozent Kostendeckungsgrad aus, was Nettokosten von einer Mio. bedeutet - die Basler Tramlinien liegen heute bei 60 bis über 90 Prozent.
(amu/sda) Erstellt: 22.04.2010, 18:02 Uhr
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